Wir freuen uns auf einen langsamen müßigen Schneckenabend mit Florian Werner, der aus seinem gerade bei Matthes & Seitz Berlin erschienenen Tierportrait “Schnecken” lesen wird – und im Anschluss auf das Sutsche Dj-Team aus Hamburg, welches berühmt ist für extrem verlangsamte Techno- und House-Djsets.
Die Lesung beginnt um 19 Uhr und ist auf deutsch. Wir erlauben uns, einen kleinen Unkostenbeitrag in Höhe von 3 € zu erheben.
Über das Buch:
Ihr Gehäuse wird für seine Spiralform bewundert, ihre kriechende Fortbewegungsweise verlacht, ihr schleimiger Körper als widerwärtig empfunden, aber dennoch mit Genuss und Knoblauchbutter verspeist. Unser Verhältnis zur Schnecke ist höchst ambivalent. Höchste Zeit, sich diesem schillernden Tier mit der gebotenen Behutsamkeit anzunähern. Florian Werner macht sich auf die kulturgeschichtliche Spur der Schnecke, besucht die World Snail Racing Competition in England, eine Bio-Schneckenfarm in Frankreich und klärt auf über die Virtuosität des Schneckensex. Dabei wird nicht nur der herausragende Beitrag der Schnecke zur Architektur- und Filmgeschichte gewürdigt, sondern auch ihre Rolle bei der Entstehung des Geldwesens und der Blasmusik. Und es zeigt sich: In unserer von zielloser Hektik und rastloser Geschäftigkeit geprägten Moderne hat die Schnecke mit ihrer ruhigen Beharrlichkeit gar das Zeug zum Sehnsuchtstier.
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Florian Werner, 1971 geboren, ist promovierter Literaturwissenschaftler, schreibt erzählende Sachbücher und Prosa und arbeitet für den Hörfunk. Sein Buch Die Kuh. Leben, Werk und Wirkung (2009) wurde von der Zeitschrift Bild der Wissenschaft zum ›Wissenschaftsbuch des Jahres‹ gewählt und mit dem Literaturpreis Umwelt des Landes Brandenburg ausgezeichnet. Zuletzt erschienen: Helium und Katzengold. 92 elementare Geschichten (2014) sowie Wenn ich groß bin, werd ich Dichter. Frühe Texte bekannter Autoren (2015). Florian Werner lebt mit seiner Familie in Berlin.
Sutsche sind die Hamburger DJs Akaak, Martin Moritz und Gurss Von Dred. Seit 2008 legen sie ihre Techno- und House-Maxis zu langsam auf – in 33 statt 45 rpm. In Zeitlupe wird der Groove zum hypnotischen Mantra, der Drop zum Gleitflug, die Beats schlagen Kapriolen von ungeahnter Schönheit. Dazu lässt es sich famos tanzen – besser, länger und langsamer.