Spector Books verlegt Bücher am Schnittpunkt von Kunst, Theorie und Design.
Der Leipziger Verlag lotet dabei die Möglichkeiten eines lebendigen Austauschs zwischen allen an einer Buchproduktion Beteiligten aus: zwischen Künstlern, Textautoren, Buchgestaltern, Lithografen, Druckern und Buchbindern. Das Medium Buch soll hier zur Bühne werden: zu einem Ort der Begegnung und der produktiven Auseinandersetzung.
Wir haben von Spector Books:
„Black Mountain. Ein interdisziplinäres Experiment 1933–1957„. Das Black Mountain College (BMC), 1933 in North Carolina gegründet, gilt durch seinen disziplinübergreifenden und experimentellen Ausbildungsgedanken als eine der innovativsten Schulen der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Bildende Kunst, Ökonomie, Physik, Tanz, Architektur und Musik wurden hier gleichberechtigt gelehrt; Lehrer und Studierende lebten in einer demokratisch organisierten Community zusammen. Der erste Rektor der Schule war John Andrew Rice, neben vielen anderen gaben hier Josef Albers, John Cage, Walter Gropius und Buckminster Fuller Kurse. Am BMC wurden viele avantgardistische Konzepte entwickelt. Der bilderreiche Band ist die erste umfangreiche Publikation zum Black Mountain College im deutschsprachigen Raum und zeichnet die Geschichte dieser legendären Schule in ihren Grundzügen nach.
„Ape Culture – Kultur der Affen“ widmet sich der langjährigen kulturellen wie wissenschaftlichen Auseinandersetzung des Menschen mit seinen nächsten Verwandten. In der westlichen Geschichte der Moderne stehen Darstellungen von Affen traditionell für die Abwesenheit von Kultur. Als Grenzfigur zwischen Mensch und Tier spielt der Affe schon seit der Antike eine zentrale Rolle im Narrativ des zivilisatorischen Fortschritts. Die parallel zur Ausstellung erscheinende Publikation jedoch will mehr als Affendarstellungen nur als Zeichen von Differenz in den Blick zu nehmen. Künstlerische Arbeiten, Dokumente aus Populärkultur und Geschichte der Primatologie geben Einblick in das, was die Wissenschaftshistorikerin Donna Haraway »Primatenordnung« nennt: ein Spiegelkabinett der wissenschaftlichen und kulturellen Projektionen, in dem der Affe von einem Instrument der menschlichen Selbstdefinition zum Testfall für die Möglichkeit der Neugestaltung menschlicher »Natur« wurde.
„Another Earth Catalog„: Fabian Reimann nimmt mit »Another Earth Catalog« den erstmals 1968 als umfassendes Verzeichnis für Werkzeuge zur Welt- und Selbstverbesserung angetretenen »Whole Earth Catalog« als Ausgangspunkt für eine letzte Ausgabe seines seit über 10 Jahren betriebenen, bildessayistischen Egozines »freeman’s journal«. Das ganze Buch stellt und nur durch einen sehr persönlichen Text unterbrochenen Bilderfolge Abbilder der Utopien der späten 60er-Jahre zusammen – nicht nur die des »Whole Earth Catalog«, sondern auch anderer utopisch-visionärer Projekte. Dabei bewegt es sich lose an den fünf Kategorien des ‚Catalog‘ (Understanding Whole Systems, Shelter and Land Use, Industry and Craft, Communications, Community, Nomadics und Learning) entlang und verknüpft die Visionen aus dessen Anfangstagen im Hinblick auf ihr Scheitern oder ihre Verwirklichung mit Bildern späterer oder aus ihnen hervorgegangener Entwicklungen.
Olaf Nicolais und Jan Wenzels „Labyrinth – Ein Buch in vier Vorträgen„. Der Startpunkt für dieses Transkript von vier Lesungen, die 2010 in Leipzig gehalten wurden, ist ein öffentliches Kunstwerk, das Olaf Nicolai 1998 in Paris installierte. Indem es ein breites Spektrum an Themen, die das Labyrinth betreffen, erforscht und kombiniert, dient dieses Buch sowohl als Referenzsystem zu Nicolais Werk als auch als ein unabhängiges Quellen-Buch, das sich mit labyrinthischen Angelegenheiten beschäftigt, von Minotaurus bis zu IKEAmarkt-Lageplänen.