Liebe Freunde,
weil Zabriskie ja nun auch ein komplettes Kalenderjahr auf dem Buckel hat, möchten wir euch 14 von unseren Lieblingsbüchern, die 2014 veröffentlicht wurden, vorstellen – in keiner bestimmten Reihenfolge:
** Der Wanderfalke / J.A. Baker
Dieses erstmals 1967 veröffentlichte, in einer dichten, poetischen und zugleich lakonischen Sprache verfasste Buch besitzt die unvergleichliche existenzielle Wucht der Einsamkeit, aus der eine beglückende Beziehung zur Natur, einer Region, zu einem Raubvogel erwächst. Ein Meisterwerk der literarischen Naturbeobachtung.
** Sleep Cures Sleepiness / Martin Kohout
„Idleness so called, which does not consist in doing nothing, but in doing a great deal not recognised in the dogmatic formularies of the ruling class“ – R.L. Stevenson
** Evolution, oder Das Rätsel von allem, was lebt / Jan Paul Schutten & Floor Rieder
Bei allem Schalk und aller Mimikry liegt hier ein Sachbuch vor, das Interessierten ab 14 Jahren einen verlässlichen Überblick über Evolution, Genetik und Artenbildung anbietet und das argumentativ gekonnt die gegnerischen Thesen aufgreift und entkräftet.
** Wider den Gehorsam / Arno Gruen
Wie sehr die Kultur des Gehorsams entmenschlichen kann und welche Wege aus dem Kreislauf der Unterordnung führen, zeigt Arno Gruen: ein befreiendes Plädoyer für mehr Mitmenschlichkeit.
** Public Collectors / Marc Fischer
Das Buch zum Blog „Public Collectors“, auf welchem private Sammlungen merkwürdiger Dinge der Öffentlichkeit präsentiert werden – von südafrikanischen Werbeflyern für pflanzliche Wundermittel über mexikanische Hygiene-Erziehungs-Comicstrips bis hin zu obskuren religiösen Bildchen.
** Das kleine Pilzbuch / Catrin Cohnen
Catrin Cohnen entführt uns in die faszinierende Welt der Pilze mit ihrer Vielgestaltigkeit und zeigt ihre Bedeutung für den Menschen: als Nahrungsmittel und Medizin, aber auch als Gift und Zerstörer. Sie erzählt auch von den kulturhistorischen Hintergründen, von Sagen und Märchen, in denen Pilze eine Rolle spielen. Liebevoll detailreiche Aquarelle von Diana Lawniczak illustrieren den Band.
** Die Reise nach Oxiana / Robert Byron
Weder Wolkenbrüche noch Zöllner und Flöhe konnten Robert Byron aufhalten. Aus seinen scheinbar hingeworfenen Notizen spricht eine beinah unheimliche politische Hellsicht, und seine enorme Kennerschaft trägt dieser Autor mit sardonischem Witz vor. Von solchen Reisen kann die Gegenwart nur noch träumen.
** If Bees Are Few / Doris Denekamp & Jimini Hignett
Die beiden Künstlerinnen beschäftigen sich in dieser Publikation mit dem Verschwinden der westlichen Honigbiene. Der erste Teil ist eine Sammlung von alten und neueren Abbildungen zum Thema Biene, der zweite Teil besteht hauptsächlich aus einem Aufsatz des britischen Autoren Simon Ings. Und außerdem sprießen Blumen, wenn man den Bucheinband in Erde einpflanzt!
** Different Every Time / Marcus O’Dair
Die autorisierte Biografie über einen unserer Lieblingsmusiker – Robert Wyatt. Von seinen Anfängen in den frühen Siebzigern mit Soft Machine in der psychedelischen, so genannten „Canterbury Scene“ bis heute hat sich Wyatt musikalisch und politisch nicht angebiedert und mit das Schönste an avantgardistsichem Pop veröffentlicht, was wir kennen.
** Radiert die Worte aus. Briefe 1959 – 1974 / W.S. Burroughs
Burroughs Briefsammlung „Rub out the words“ ist nun endlich auch ins Deutsche übersetzt worden. Die Briefe, voller schwarzem Humor und scharfen Beobachtungen, geben einen bisher nicht möglichen intimen Einblick in Burroughs Denken und Schaffen und zeigen seine offene und neugierige Seite, die in Kontrast steht zu seinem zur damaligen Zeit ziemlich isolierten Lebensstil.
** Über die Natur der Dinge / Lukrez
Fast unglaublich war, was der italienische Humanist Poggio Bracciolini 1417 in einem deutschen Kloster entdeckte – kurz nachdem in Konstanz Johannes Hus als Ketzer verbrannt worden war: ein Gesang aus der Römerzeit, der in wunderbarer Poesie vom Bau der Welt erzählt und wie die Menschen darin ein glückliches Leben führen können – ohne Angst vor dem Tod und ohne falsche Furcht vor Göttern. Eine philosophisch fundierte Feier der Natur, des Lebens und der Liebe.
** Wahre Monster / Caspar Henderson
In „The Book Of Barely Imagined Beings“, so der englische Originaltitel, schafft es Caspar Henderson, vom Kleinen ausgehend das ganz Große zu denken. Anhand von Porträts von (u.a. Kleinst-) Lebewesen erzählt er vom Ursprung der Musik und des Tanzes, von der Sprache, vom Klimawandel, vom Tod, von der Schönheit der Formen in der Natur … und führt uns die Wichtigkeit der Bewahrung und des Schutzes der Umwelt und der Natur vor Augen.
** Wanderlust / Rebecca Solnit
Solnit walks, but her prose soars. This is a stunningly original account of the simple, subversive activity that keeps us human. Wanderlust is about time and space and consciousness of the world as much as about putting one foot in front of the other
** Das Museum der Tiere / Jenny Broom & Katie Scott
Die Kunst der Illustration trifft auf die Schönheit der Tierwelt und zusammen ist ein außergewöhnlicher Bilderbogen in der Tradition von Maria Sibylla Merian und Ernst Haeckel entstanden.
** Escape / Danila Tkachenko
Der junge russische Fotograf Tkachenko porträtiert in seinem wundervollen Buch Entkommene – Escapers – Aussteiger, die der Gesellschaft den Rücken gekehrt haben, um alleine in der Wildnis russischer und ukrainischer Wälder zu leben. Er hat dafür den ersten Platz des World Press Photo Contests 2014 in der Kategorie „Staged Portraits / stories“ bekommen.