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Dekolonisiert Selfcare

Dekolonisiert Selfcare

Alyson K. Spurgas and Zoë C. Meleo-Erwin

Edition Nautilus

2024

9783960543442

Softcover

21 x 12.6 x 1.8 cm

213 pages

Regular price 20,00 €
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Tax included.

Selfcare – ursprünglich eine Überlebenstechnik Schwarzer Feminist*innen – hat sich in eine hochgradig kapitalisierte und eigennützige Logik verwandelt. Zeit für eine Dekolonisierung!

Für Feministinnen des 20. Jahrhunderts war Selfcare ein Schlachtruf für körperliche Autonomie und politische Macht: »Meine Selbstfürsorge ist keine Selbstgefälligkeit, sondern Selbsterhaltung, und das ist ein Akt politischer Kriegsführung«, sagte Audre Lorde. Für heutige Lifestyle-Marken und Influencerinnen geht es hingegen darum, unter dem Selfcare-Label Yogakurse, Achtsamkeits-Apps, ausgefallene Ernährungs- und Körperprodukte und natürlich das dazugehörige Mindset zu einem hohen Preis zu verkaufen. Mittlerweile hat Selfcare als äußerst lukratives Geschäftsmodell nahezu jeden Bereich des Lebens infiltriert: Ernährung, Freizeit, Kultur. Sorge für dich selbst – weil du es dir wert bist (und gib dabei am besten möglichst viel Geld aus).

Dieses Buch liefert eine umfassende Analyse und eine scharfe Kritik an den kapitalistischen, rassistischen Untertönen eines Konzepts, das von einer Schwarzen Überlebenstaktik zu einem Businessmodell des weißen neoliberalen Feminismus gemacht wurde. Die Dekolonisierung der Selbstfürsorge, so die Autor*innen, erfordert eine Auseinandersetzung mit dem ausschließenden, aneignenden Charakter des Selfcare-Markts. Doch Aufklärung ist nur der erste Schritt in diesem Prozess. Wir müssen uns zu neuen Modellen von Selbst- und kollektiver Fürsorge bekennen, die ein gutes Leben für alle ermöglichen – und die Strukturen der Ungleichheit beseitigen.

Alyson K. Spurgas ist Professor*in für Soziologie am Trinity College in Hartford, Connecticut. Spurgas arbeitet zu Traumasoziologie, Politik des Begehrens und Care-Technologien.

Zoë C. Meleo-Erwin ist Soziologin. Sie hat u.a. zur Bedeutung von Gesundheit und Krankheit, zu Gesundheitspolitik und zu den Effekten digitaler Technologien auf Community- und Identitätsbildung im Kontext von Gesundheit und Krankheit geforscht.

Anne Emmert studierte Anglistik, Amerikanistik und Linguistik. Sie übersetzte vor allem Sachbücher aus den Bereichen Politik, Gesellschaft, Feminismus aus dem Englischen, u.a. die Bücher von Laurie Penny. Im Januar 2024 ist Anne Emmert tödlich verunglückt – wenige Tage nachdem sie mit dem Rebekka Übersetzerpreis ausgezeichnet wurde.

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