Lonski & Classen - The Space Between Us - LP - Only available at the bookshop!
Lonski & Classen - The Space Between Us - LP - Only available at the bookshop!
Osthafen Records
2020
Vinyl
31 x 31 x 0.5
pages
Regular price
20,00 €
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per
Als Lukas Lonski und Felix Classen im Sommer 2019 mit einer Wagenladung voll Equipment und Ideen in Berlin aufbrechen, wissen sie noch nicht, wo sie ein paar Tage später ankommen werden. Die Reise führt das Duo an die nordwestlichste Spitze Frankreichs und weit darüber hinaus. Zu sich selbst.
Yann Tiersen, mit dem sie mehrmals zusammen auf Tour waren, erwartet Lonski & Classen auf der Insel Ouessant vor der bretonischen Küste. Der französische Musiker hat die beiden eingeladen, bei der Einweihung seines Studios Eskal zu spielen. Das Gebäude, in dem sich einst die Diskothek der Insel befand, hat Tiersen als Ort für Musik und Austausch der lokalen Gemeinde wiederbelebt. Die 835 Einwohner freuen sich auf das Fest. Und Lonski & Classen auf die vier Studiotage, die sie als Gage für ihren Auftritt bekommen.
Angefangen hat alles viel früher und ganz woanders. Lukas Lonski hier (Gitarre, Gesang, diverse Instrumente und Studiotechnik), Felix Classen da (Schlagzeug, Background-Gesang, diverse Instrumente und Studiotechnik). Eine Begegnung von zwei Menschen, die sich vor allem über Klang verständigen. Die Konstellation ist schlicht, wirkt aber nie wie ein Mangel von irgendetwas, viel mehr wie die Bereitschaft, in alle Richtungen offen zu bleiben.
Bevor Lonski & Classen 2009 ihr erstes Album „Climbing On Branches“ veröffentlichen, ziehen sie im weiten Feld namens Folk und Singer-Songwriter los, am Krautrock vorbei, unbeirrt weiter in ihr eigenes Land, wo man an das Daneben und Dazwischen glaubt. Der Dialog, den das Duo seit seiner Gründung führt, wird mit der Zeit immer intensiver. Der Möglichkeitsraum ist auf dem dritten Album „The Space Between Us“ so groß wie noch nie – und mit ihm die Fülle an musikalischen Verweisen, Instrumenten und Gästen. Neben Yann Tiersen, der das Album koproduziert hat, sind Emilie Tiersen am Mikrofon, Thomas Poli am Modularsynthesizer und Elliott Armen am Piano zu hören.
Was sie über Jahre hinweg in diversen Proberäumen in und um Berlin angerissen und gesammelt haben, bringen Lonski & Classen im Studio Eskal in spontanen Sessions auf Band. Die Ideen für einige der Songs sind über zehn Jahre zuvor entstanden, noch vor dem letzten Album „All Tomorrow Is Illusion“ von 2014. Manches existiert als Skizze, wird komplett umgeworfen und beiseite geschoben, bis der Moment endlich stimmt.
Das tut er jetzt, auf dieser Insel, an einem der letzten Zipfel Europas. „The Space Between Us“ lebt von Momentaufnahmen. Auf dem Album sind oft erste und zweite Takes zu hören. Gitarre und Schlagzeug werden live im selben Raum eingespielt, vieles entsteht spontan aus Improvisationen heraus und muss hinterher im eigenen Studio in Berlin nur mehr leicht in Form gebracht werden.
„The Space Between Us“ ist an keiner Stelle Malen-nach-Zahlen. Man muss nicht unbedingt wissen, dass „Once“ in einem 11/8-Takt schwingt oder was für eine besondere Orgel auf „The Last Order“ aus dem vorletzten Loch pfeift, um zu begreifen, worum es hier geht. Darum, Linien zu ziehen, von einem Ort und einem Zeitpunkt zum anderen. Darum, aus Bruchstücken der Erinnerung Bilder zu schaffen, die gerade im Fragmentarischen Sinn machen, die ihr Glück in den Leerstellen finden, die man selbst mit Bedeutung füllen kann.
Ein Song wie „Universe“ komprimiert ein ganzes Leben in den Fragenkatalog eines Unverbesserlichen, der nicht aufgeben will. Lukas Lonski skandiert und heult seine Zweifel hinaus ins Weltall. Wo sind meine Grenzen? Was bedeutet Liebe? Wo führt das alles hin? Und soll ich wirklich mit dem Rauchen aufhören?
„Isolation“ und „Distanz“ sind Worte, von denen Lonski & Classen lieber Abstand halten. Ihnen geht es um den unendlichen Raum der Möglichkeiten, in dem man den Verstrickungen des Zwischenmenschlichen dabei zusehen kann, wie sie zu Klang werden. „The Space Between Us“ ist Musik, die man mit jedem Hören neu entdecken kann. Die immer irgendwo hin führt. Und die doch das Geheimnis der Reise bewahrt.