Städte gehörten nie allein den Menschen. Auch Tiere waren schon immer Stadtbewohner. Parks, Friedhöfe, Brachen, überwachsene Bauruinen, Baustellen und die buchstäblich vielschichtige Stadtarchitektur selbst bieten vielen Spezies gute Lebensbedingungen. Aktuell nimmt die Migration von Tieren in die Städte weltweit zu. Ein Grund ist, dass das Nahrungsangebot dort oft besser ist als auf dem Land, das zunehmend durch die Monokulturen der Agrarindustrie geformt wird. Gleichzeitig verursacht die Verstädterung seit Beginn der Moderne einen Großteil des Ressourcen- und Flächenverbrauchs, der wesentlich zu Klimaerhitzung und Artensterben beiträgt. Bei der Suche nach Auswegen aus der ökologischen Krise kommen wir daher an der zentralen und gleichzeitig ambivalenten Rolle von Städten nicht vorbei.