Das homosexuelle Begehren
Das homosexuelle Begehren
Guy Hocquenghem
Edition Nautilus
2019
9783960542087Softcover
21 x 13.1 x 1.3
200 pages
Normaler Preis
18,00 €
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pro
Das fulminante Erstlingswerk des Philosophen und LGBT-Aktivisten Guy Hocquenghem, ein Schlüssel- und Initialwerk der Queer Theory – endlich neu aufgelegt
Als er 1972 Das homosexuelle Begehren schrieb, war Guy Hocquenghem gerade 25 Jahre alt – eine schillernde Persönlichkeit, Philosoph, Trotzkist und Schwulenaktivist.
Hocquenghem fordert ein neues Denken über Geschlecht, Begehren und Sexualität, jenseits binärer Schemata und des »ödipalen Dreiecks« der psychoanalytischen Theorie. Für ihn gibt es keine stabile (sexuelle) Identität, sondern nur ein universelles Begehren. Skeptisch gegen jede Behauptung von »Normalität« kritisiert Hocquenghem daher auch jene liberale Ideologie, die Homosexualität zwar toleriert, aber nur als von der Normalität klar abgetrenntes »Minderheiten-Phänomen«. Sein Buch ist eine radikale Kritik der gesellschaftlich fest verankerten Homophobie, zugleich aber auch ein Appell an die Bewegung, sich nicht vom liberalen Integrationsversprechen blenden zu lassen, das die Stillstellung des Begehrens in einer »homosexuellen Identität« einfordert. Stattdessen sieht er die Rolle der homosexuellen Emanzipationsbewegungen darin, mit ihrer eigenen Befreiung auch die der Sexualität aller zu erkämpfen.
Für die soziologische Debatte in Frankreich ist Hocquenghems Werk wegweisend – so sind die Schriften Didier Eribons wie auch Michel Foucaults Hauptwerk Histoire de la sexualité stark von ihm geprägt. Diese Neuauflage schließt eine Lücke im deutschsprachigen Diskurs.
Aus dem Französischen von Lukas Betzler und Hauke Branding auf Basis der Erstübersetzung von Burkhart Kroeber von 1974
Herausgegeben und mit einem Nachwort versehen von Lukas Betzler und Hauke Branding