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Tote Stimmen: Maori-Musik

Tote Stimmen: Maori-Musik

Victor Segalen und Giorgio Agamben

Merve Verlag

2006

9783883962221

Taschenbuch

17 x 12 x 0.8

92 pages

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Victor Segalen (1878-1919) war Ethnograph und Dichter. 1901 reiste er nach Tahiti und entdeckte dort für sich die Kultur der Maori. „Auf tausenden von Inseln haben – vielleicht – tausend Jahre lang Stimmen gesungen, ohne dass man genau weiß, auf welchem Wege sie im Fluge einen so großen Raum einnahmen ... ein Brausen schöner, heiserer oder eher sanfter Töne, rauer oder weicher Kadenzen, und einen unaufhörlichen monotonen Singsang ... – mit der Ankunft der Weißen: alles wird entstellt, alles wird verfälscht ... Die Stimmen kommen zum Schweigen, ... jene, die überleben, sprechen nur noch in völliger Verleumdung ihrer Vergangenheit. Auf Tahiti, Hawaii, Samoa und Neuseeland nehmen sie lächerliche Formen an und schrauben sich in kategorischem Herunterleiern von Psalmen in die Höhe, die abgeleitet sind vom fürchterlichen lutherischen Choral ... Dann tauchen die abgeschmackten Kirchenlieder der römischen Missionen auf ... schließlich amerikanische Sauflieder: Die Gesänge des Krieges, des Fastens und der Freude fallen auf das Niveau der Yankee-Hymne: sie gesangsvereinen – das ist die ganze Geschichte der Maori.Es kann nicht darum gehen, sie wieder zu beleben ... aber wir sollten uns, mit Rücksicht auf das, was die Musik der Maori war, eine Vorstellung machen, was sie hätte werden können. Wir werden also – nicht ohne Schmerz und nicht ohne Bedauern – die Möglichkeiten klanglicher Schönheit untersuchen, die diese Musik gehabt hat.“ „Der Ursprung muss ausgelöscht, muss vergessen werden ..., damit der solchermaßen außer Kraft gesetzte Ursprung als Grundlage durch die Literatur in Ermangelung von Ursprüngen wieder in Erinnerung gerufen werden kann.“ (Giorgio Agamben)
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